Seit mehreren Jahren haben wir uns ein kleines Gewächshaus gewünscht, aber eigentlich war kein Platz mehr im Garten. Es sollte auch nicht irgendein Gewächshaus sein, sondern ein klassisches englischen Glashaus auf einer kleinen Mauer. Zum Glück gab es einen Importeur, der eine Ausstellung in Auetal hat. Ein Bild im Internet kann nicht den gleichen Eindruck vermittelt wie die Besichtigung vor Ort.
Dazu war ein größerer Umbau nötig, um das Gewächshaus am einen sonnigen Platz im Garten zu stellen. 40 Meter Buchsbaumhecke wurden vorher verschenkt und die Pflanzen im Inneren der Buchbaumsbeete wurden umgezogen oder kompostiert. Eine Hainbuchenhecke wurde vom Galabetrieb im Nachbarort gerodet und die gesamte Fläche wurde eingeebnet. Auch das Mauern des Sockels hat dieser Betrieb gut gemacht, das Glashaus passte perfekt.
An einem wirklich kalten Apriltag hat ein sehr netter und erfahrener Monteur in 12 Stunden das Gewächshaus aufgestellt. Wir wären an diesem Aufbau verzweifelt.
Danach waren wir ein paar Wochen, immer wenn das Wetter und der Beruf es erlaubten, dabei, das Innere und den Bereich um das Gewächshaus neu zu gestallten. Erde und Steine wurden bewegt, Wege und ein Sitzplatz wurden gebaut, Regentonnen aufgestellt, Beete angelegt und bepflanzt. Mehrfach war ich froh, am Montag zur Erholung im Büro zu sitzen. Jetzt sind wir mit der Umgestaltung fast fertig, wir müssen nur noch den Pflanzen beim Wachsen zusehen. :-)
Das Frühjahr ist zurück und wir können weiterhin viel Zeit im Garten verbringen. So viele andere Dinge kann man im Moment ja nicht machen. Deshalb sind wir viel draußen und genießen es, auf dem Land zu leben.
In der letzten Woche haben wir den Apfelbaum (etwas verspätet), weitere Sträucher und die Buchsbaumhecken geschnitten. Die freie Fläche, die mal ein Schwarzdorn war, wurde von unerwüschtem Bewuchs befreit. Die Erde im Tomatenbeet musste ausgetauscht werden, deshalb wurde diese Erde auf der freien Fläche verteilt. Die Chili-Anzucht, diese Jahr nur 8 Sorten, wurde in kleinen Töpfe pikiert. Es war so warm und trocken, dass die Kübel und einige neue Pflanzen regelmäßig Wasser brauchten.
Gartenfotos der Woche
An allen Ecken des Gartens treiben die Stauden wieder aus. Die ersten Sträucher und viele Frühblüher der zweiten Welle, wie Anemomen oder Tulpen blühen.
Leider ist es draußen wieder deutlich kälter, nachts friert es regelmäßig. Einige Pflanzen, wie unsere gerade erblühte Kamelie haben das nicht so gut mitgemacht und sehen recht traurig aus. Im Garten wurden trotzdem die Aufräumarbeiten fortgesetzt. Die Hecken sind geschnitten, die alten Staudenreste wurden aufgeräumt.
Unsere Männer-Mini-Kiwi-WG wurde aufgelöst. Jetzt haben wir hoffentlich eine männliche und eine weibliche Pflanze. In ein paar Jahren bekommen wir endlich eigene Mini-Kiwis. Wir haben bis jetzt auch erst 5 Jahre gewartet, bis wir uns ganz sicher waren, dass es zwei männliche Kiwis sind.
Gartenfotos der Woche
EIne der vielen Anemonen, die durch den Garten wandern.
"Wildtulpen" im Steinbeet
Seit wir wegen Covid-19 an Haus und Garten gebunden sind, wird jeden Tag etwas im Garten gemacht. Ich kann nicht den ganzen Tag auf irgendwelche Bildschirme starren und nur noch online leben. Der Garten wird deshalb bald sehr gut aufgeräumt sein. So viel Zeit habe ich sonst selten. Es tut auch gut, etwas zu schaffen und am Ende zu sehen, was bereits erledigt ist. Die alten Stauden und die Rosen werden gerade zurückgeschnitten. Der Kompost ist bereits umgesetzt. Chilis und Tomaten werden im Haus vorgezogen.
Gartenfotos der Woche
Als Projekt für uns gibt es jetzt jede Woche zwei Gartenfotos, weil wir das Gartenjahr 2020 dokumentieren wollen. Im letzten Jahr haben wir zu wenigen Fotos gemacht. Viele Fotos sind veraltet und der Überblick war nicht geordnet.
Im Garten sieht alles bereits nach Frühling aus. Da möchte man doch raus und die Natur genießen.
Unter der Hecke blühen die Buschwindröschen und in den Beete bereits viele Frühblüher, die normalerweise deutlich später erscheinen.
In letzter Zeit habe ich hier kaum etwas geschrieben. Jetzt, wo das öffentliche Leben wegen des Corona-Viruses sinnvollerweise deutlich reduziert wird, habe ich Zeit und Muße diesen Blog zu reaktivieren.
Viele überlegen jetzt vielleicht, selber Brot zu backen, damit sie eine Zeit lang nicht einkaufen müssen. Ich kann an dieser Stelle entspannt bleiben, da ich eh regelmäßig alle zwei Wochen Brot oder Brötchen backe. Das hat sich so ergeben, weil es vor Ort keinen guten Bäcker gibt und das Brot backen mir auch Spaß macht. So schwer, wie manche denken, ist es auch nicht. Inzwischen habe ich einige Erfahrung gesammelt, auch wenn noch lange nicht alles so klappt, wie ich vorher denke und ich noch lange ein Lernender bleiben werden. Vieles habe ich aus Büchern von Martin Johansson und Lutz Geißler gelernt. Johanssons Buch “Brot Brot Brot” ist ein guter Einstieg in das Thema. Viele Rezepte sind eher einfach, man braucht kaum Vorwissen. Lutz Geißlers Ansatz ist dagegen sehr viel exakter und die Ergebnisse sind gut reproduzierbar. In den Büchern und auf seinem Blog gibt es viel zu entdecken, aber sein Ansatz ist nicht so einsteigerfreundlich. Einfach ohne Vorwissen ein Rezept nachzubacken, ist hier kaum machbar.
Zuerst eine Einführung in das Backen mit Sauerteig
Ausstattung: Neben einem normalen Backofen benutze ich eine vernünftige Knetmaschine und eine kleine Getreidemühle, da ich mein Vollkornmehl selbst male. Außerdem brauchst du Schüsseln, Backformen oder Gärkörbe. Diese halten das Brot während der Gehzeit in Form. Gärkörbe kommen nicht in den Backofen. Zum Abdecken der Teige verwende ich Silikondeckel, die mir schon einige Rollen Frischhaltefolie erspart haben.
Zutaten: Anfangs habe ich viel mit selbst gemahlenem reinen Vollkornbroten experimentiert. Die Ergebnisse waren okay, aber nicht immer gut. Vollkornmehl hat eine geringere Haltbarkeit. Getreide dagegen lässt sich sehr gut lagern. Allerdings sind die Backeigenschaften bei frisch selbst gemahlenen Vollkornmehlen noch nicht optimal, da diese zur Verbesserung der Backeigenschaften noch eine Woche lagern müssen. Aber dann müsste ich ja eine Woche vorher wissen, was ich backen will. Inzwischen verwende ich meistens ungefähr 50 % Vollkornmehl und 50 % normales 550er Weizen- oder Dinkelmehl. Dies führt zu einem besseren Ergebnis. Du hast immer noch die Vorteile eines erhöhten Vollkornanteils, da dieses Mehl auch den Keim und die Schale enthält und z. B. mehr Ballaststoffe liefert. Gleichzeitig sind die Brote luftiger und weniger schwer und schmecken uns besser. Auch die Backeigenschaften finde ich besser als bei reinem Vollkornmehl.
Vorbereitung: Als erstes braucht man einen Sauerteigansatz. Dieser enthält Milchsäurebakterien und wilde Hefen. Diese verstoffwechseln die Stärke des Mehls und erzeugen dabei Kohlenstoffdioxid, das den Teig lockert, Säuren, wie Milch- und Essigsäure, die für die Haltbarkeit sorgen, und viele Aromastoffe. Am einfachsten kannst du den Sauerteigansatz von anderen Leute, die selber Brot backen, bekommen. Falls du niemand findest, der mit dir teilt, gibt es z. B. im Ploetzblog eine Anleitung zur Herstellung des Sauerteigs. Wenn du in der Nähe wohnst, kannst du per E-Mail anfragen.
So ein junger Sauerteig braucht natürlich Geduld und Pflege. Das kann ungefähr eine Woche dauern, bis er fertig ist. Ein Rogensauerteig ist allgemein einfacher zu handhaben als ein Weizensauerteig. Auch für Brote ohne Roggen kannst du den Roggensauerteig verwenden. Ein gekaufter Fertig-Sauerteig ist kein Ersatz für einen eigener Sauerteigansatz, da dieser zwar, nach dem, was ich gelesen habe, beim Backen kaum Unterschiede macht, aber nicht die gewünschten Aromen liefert. Ich habe es nicht ausprobiert, ich backe nicht mit Fertig-Sauerteig.
Ein Sauerteigansatz (aka Anstellgut) wohnt bei mir immer im Kühlschrank. Dieser muss jede Woche aufgefrischt werden. Dazu einfach den Sauerteigansatz mit 50 g Roggenvollkornmehl und 50 g Wasser verrühren und 10 bis 12 Stunden reifen lassen. Danach 2 EL abnehmen und in einem Glas wieder als Anstellgut im Kühlschrank lagern. MIt dem restlichen Sauerteig wird dann gebacken. Also gar nicht so viel Aufwand: Einmal in der Woche 5 - 10 Minuten.
Als Notvorrat habe ich etwas Sauerteig getrocknet, falls ich mal vergesse von dem Vorteig etwas abzunehmen oder falls der Sauerteig umkippt. Dazu einfach großzügig Mehl unter den reifen Sauerteig rühren, bis ein fester Teig entsteht. Diesen Teig auf einem Teller flach streichen und trocknen lassen. Der trockene Sauerteig lässt sich in einem Schraubglas im Vorratsschrank lagern. Alternativ kannst du auch eine Portion reifen Sauerteig einfrieren.
Zum Reaktivieren einen Teil des trockenen oder aufgetauten Teigs mit je 2 EL Mehl und Wasser verrühren und nach ein bis zwei Tagen hast du wieder einen Sauerteig.
Meine Backplanung: Da der Sauerteig mindestens 10 Stunden braucht, 24 Stunden vor dem Backen mit dem Auffrischen beginnen, also z. B. am Freitagmorgen. Am Freitagabend dann das Brühstück quellen lassen und eine Stunde später den Teig vorbereiten. Am nächsten Morgen wird dann gebacken. Es hilf, dass ich generell Frühaufsteher bin. Falls du gerne länger schläfst, solltest du abends anfangen.
In letzter Zeit experimentiere ich mit einem Sauerteigbrot mit Haferschrot, weil es sehr lecker ist eine gute Kruste hat, sich gut ein paar Tage lagern oder einfrieren lässt. Außerdem benötigt man neben Mehl und Getreide kaum andere Zutaten. Das Originalrezept dazu stammt aus dem Buch “Brot Brot Brot” von Martin Johansson. Die gerösteten Haferflocken habe ich durch Haferschrot ersetzt, weil gerade keine Flocken im Hause waren. Außerdem habe ich etwas zum Süßen zugegeben.
Dinkelsauerteigbrot mit Haferschrot
Zutaten
Für den Sauerteig
26 Gramm Roggensauerteigansatz
50 Gramm Roggenmehl
50 Gramm Wasser
Für das Brühstück
150 Gramm Haferschrot
300 Gramm Kochendes Wasser
Für den Teig
350 Gramm Weizenmehl (Type 550)
300 Gramm Dinkelvollkornmehl plus mehr Mehl zum Arbeiten
350 Gramm Wasser
1 EL Agavendicksaft (optional)
20 Gramm Salz
Zubereitung
Für den Sauerteig Roggensauerteigansatz, Mehl und 50 ml Wasser in einer Schüssel verrühren. Mit einem Deckel locker abgedeckt bei Zimmertemperatur 10 bis 20 Stunden (bei mir ungefähr 12 -14) reifen lassen.
Für das Brühstück den Hafer grob mahlen oder schroten. Haferschrot und kochend heißes Wasser in einer Schüssel verrühren. Mit einem Deckel abgedeckt mindestens eine Stunde quellen lassen.
Vom Sauerteig 25 g (ca. 2 EL) abnehmen, in ein Schraubglas füllen und im Kühlschrank für den nächsten Backtag aufbewahren.
Für den Teig Brühstück, restlichen Sauerteig, beide Mehlsorten, Salz und 350 ml Wasser in einer Schüssel 5-10 Minuten in der Rührmaschine (kleine Stufe) verrühren. Den Teig abgedeckt bei Zimmertemperatur 6-8 Stunden gehen lassen, also z. B. über Nacht. Der Teig kann recht klebrig sein. Teigreste mit viel Wasser abspülen und keinesfalls trocknen lassen.
Den Teig je nach gewünschter Brotgröße auf bemehlter Arbeitsfläche halbieren und rund wirken. Mit dem Schluss nach unten in bemehlte Gärkörbe geben. Alternativ den Teig in eine bis zwei gute eingeölte Kastenformen geben. Die Laibe mit Geschirrtüchern abgedeckt etwa 1-2 Stunden gehen lassen.
Mindestens 30 Minuten vor dem Backen den Ofen auf 250°C vorheizen. Falls keine Formen verwendet werden, ein Backblech mit Backpapier belegen.
Die Laibe auf das Backblech stürzen oder die Form in den Ofen stellen. Die Temperatur auf 230°C reduzieren und die Brote im Ofen etwa 35 Minten backen (Zeit für 2 kleinere Brote).
Auf einem Gitter auskühlen lassen.
Veränderungen des Originalrezeptes: Bei Johansson sind es 50 g mehr Wasser und geröstete Haferflocken statt des Haferschrots. Der Agavendicksaft fehlt auch. Außerdem ist bei mir der Hafer- und der Vollkornanteil etwas höher.
Beim normalen Grillen kann es ganz schön hektisch werden, weil das Fleisch, der Käse oder das Gemüse schnell zu dunkel werden. Ganz anders ist es beim Smoken. Hier sollte man viel Zeit und Geduld mitbringen, weil das Fleisch bei den niedrigen Temperaturen viele Stunden braucht und in der Zeit am besten nur wenig gestört wird.
In der letzten Zeit habe ich mehrmals ausprobiert, ob der Kugelgrill mit Pizzaring als Wassersmoker eingesetzt werden kann. Dazu habe ich mir den entsprechenden Verschluss für die Ringöffnung zugelegt, eingebaut und auch alle weiteren Öffnungen des Ringes verschlossen. Um über die lange Zeit eine konstante Temperatur zu habe, wird ein Minion-Ring in den Grill gelegt. Dabei entzünden die glühenden Briketts die nächsten, so dass im Laufe der Zeit das gesamte Ring durchglüht. Eine Ebene höher stehen zwei Schalen mit Wasser, darüber liegt das Fleisch.
Beim ersten Mal gab es Rippchen, die 5,5 Stunden im Grill waren. Heute habe ich Pulled Pork gemacht, das für acht Stunden bei 120 Grad im Smoker bleiben soll..
Hier meine Erfahrungen:
- Die Temperatur lässt sich brauchbar regeln und bleibt über längere Zeit konstant, wenn man genug Masse in der Kugel hat.
- Die Temperatur ist im Innenraum deutlich geringer als das Deckelthermometer anzeigt. Oben wurden 150 °C angezeigt, aber auf der Garebene waren es nur 120 °C.
- Die Silberhaut der Rippchen unbedingt abziehen.
- 6 Stunden für die Rippchen kalkulieren (5-0-1),
- Wasserbehälter nur mit heißem Wasser füllen.
- Für das Pulled Pork reicht an einem windigen Tag ein ¾ Ring nicht aus. Das musste noch für 1,5 Stunden in den Backofen. Besser den gesamten Ring auslegen.
Zum Glasieren habe ich aus den folgenden Zutaten eine Sauce hergestellt:
- 100 ml Barbeque-Sauce,
- 100 ml Cola
- 3 tl Kirschmarmelade /Zwetschenconfit.
- 3 EL Rohrzucker
- Kräftig mit Salz, Pfeffer, Chili-Pulver, Baharat und Barengo würzen.
- ein Schuss Whisky
Verrühren, aufkochen und mindestens 30 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce eindickt.
Guten Appetit.